Poweranalyse Anteile in verbundenen Stichproben

Allgemeine Statistik mit R, die Test-Methode ist noch nicht bekannt, ich habe noch keinen Plan!

Moderatoren: EDi, jogo

Antworten
bigben
Beiträge: 2771
Registriert: Mi Okt 12, 2016 9:09 am

Poweranalyse Anteile in verbundenen Stichproben

Beitrag von bigben »

Hi!

Sagen wir, ich will Probanden mit und ohne Brille Bilder zeigen und beweisen, dass mit Brille mehr Bilder erkann werden, als ohne. Die Frage lautet, wieviele Probanden brauche ich, um das mit einer gegebenen Power (sagen wir 90%) berechnen zu können. Ich bin bereit anzunehmen, dass in der einen Messbedingung 40% der Bilder richtig erkannt werden, in der anderen 60%

Ich kenne die Funktion power.prop.test, die wie folgt aussieht:

Code: Alles auswählen

power.prop.test( p1=.4, p2=.6, power=.9)
Und die mir eine Fallzahl von 2 mal 129 Probanden vorschreibt.

Blöderweise ist das eine Power-Analyse für unverbundene Stichproben, ich will aber verbundene Stichproben untersuchen: Jeder Proband soll einmal mit und einmal ohne "Brille" Bilder erkennen. Ich erhoffe mir dadurch auch eine geringere Fallzahl.

Normalerweise stütze ich mich bei Poweranalysen gerne auf das pwr-Paket. Die Hilfe zu pwr::pwr.2p.test äußert sich aber nicht zur Frage der Verbundenheit von Stichproben und das Ergebnis enspricht dem von oben

Code: Alles auswählen

pwr.2p.test(h=ES.h(0.40, 0.60), power=.9)
Kann mir jemand mit einer Formel oder einer R Funktion für die Fallzahlanalyse helfen?


LG,
Bernhard
---
Programmiere stets so, dass die Maxime Deines Programmierstils Grundlage allgemeiner Gesetzgebung sein könnte
bigben
Beiträge: 2771
Registriert: Mi Okt 12, 2016 9:09 am

Re: Poweranalyse Anteile in verbundenen Stichproben

Beitrag von bigben »

Oh jeh,

ich habe gerade nochmal nachgedacht. Ich dachte, ich hätte eine klassische Situation für einem McNemar - Test und brauche einfach eine Power-Analyse dafür. Tatsächlich muss ich aber damit rechnen, dass es für jeden Probanden unterschiedliche "wahre" Erkennungsraten gibt. Das heißt, dass meine Analyse eher auf ein mixed-effects-Model hinausläuft. Ich hätte dann die Sehfähigkeit der Probanden als random effect, die Erkennbarkeit jedes Bildes als random effect und den Unterschied zwischen den beiden Untersuchungsbedingungen als fixed effect. Das wird in Sachen Fallzahlschätzung wahrscheinlich die Hölle, oder?

LG,
Bernhard
---
Programmiere stets so, dass die Maxime Deines Programmierstils Grundlage allgemeiner Gesetzgebung sein könnte
Benutzeravatar
EDi
Beiträge: 1599
Registriert: Sa Okt 08, 2016 3:39 pm

Re: Poweranalyse Anteile in verbundenen Stichproben

Beitrag von EDi »

Das wird in Sachen Fallzahlschätzung wahrscheinlich die Hölle, oder?
Nö. Würde das simulieren...
Siehe hier und da.
Bitte immer ein reproduzierbares Minimalbeispiel angeben. Meinungen gehören mir und geben nicht die meines Brötchengebers wieder.

Dieser Beitrag ist lizensiert unter einer CC BY 4.0 Lizenz
Bild.
bigben
Beiträge: 2771
Registriert: Mi Okt 12, 2016 9:09 am

Re: Poweranalyse Anteile in verbundenen Stichproben

Beitrag von bigben »

Ach Eduard, was würde ich ohne Dich machen? Danke!

Bernhard
---
Programmiere stets so, dass die Maxime Deines Programmierstils Grundlage allgemeiner Gesetzgebung sein könnte
Antworten