Programmieren und Psychologie

Interessantes ohne bestimmtes Thema!

Moderator: student

rotezora
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Programmieren und Psychologie

Beitrag von rotezora »

Hallo liebe Foren-Nutzer*innen,
Mein Thema betrifft nicht nur R, sondern Programmieren allgemein.
Ich bin Psychologin mit Ausbildung in Systemic Coaching und möchte gerne eine Programmiersprache lernen und mehr von Software und dem Umgang damit verstehen, damit ich bei der Digitalisierung effektiver mitwirken kann. Ich würde gerne ortsunabhängig arbeiten können und könnte mir das als Psychologin und Coach für Tech Companies vorstellen, wenn ich selbst mehr weiß, worum es geht und somit eine Schnittstelle bilden kann.

Ich bin auf der Suche nach Anregungen und Tipps, welche Sprachen oder was genau ich dafür beginnen sollte zu lernen.

Bin super dankbar für Hinweise 🙏

Anne
bigben
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Re: Programmieren und Psychologie

Beitrag von bigben »

Hallo Anne,

es gibt unglaublich viele Programmiersprachen mit sehr unterschiedlichen Zwecken je nach Anwendungsfall. Dafür wäre es hilfreich wenn Du noch etwas genauer spezifizieren könntest, was genau Du machen willst. Ich nenn jetzt einfach mal drei Beispiele:

R - perfekt, wenn es um Statistik und Datenauswertung geht. Jenseits dieser Grenze ein Exot den man nicht unbedingt kennen muss. Innerhalb der Grenze bis auf weiteres unschlagbar.

Python - sehr beliebte Universalsprache für alle möglichen Anwendungen. Sicher auch für Statistik und Datenauswertung zu gebrauchen, im Bereich Maschinenlernen gleichauf mit R aber halt ein Universalist. Großer Vorteil ist dass die Grundlagen leicht zu lernen sind, dass die Basisinstallation schon sehr viele wichtige Module für viele Anwendungsfälle mitbringt. Es gibt ein gut funktionierendes deutschsprachiges Forum und viele deutschsprachige Bücher. Ist jedem Informatiker ein Begriff.

JavaScript - die Sprache die keiner gut findet aber jeder benutzt. Ursprünglich mal binnen einer Woche als Gimmick für einen Internetbrowser erfunden ist sie zur wahrscheinlich universellsten Sprache geworden. Viele Kinderkrankheiten lassen sich nicht eliminieren, weshalb immer mal wieder Leute versuchen, bessere Varianten zu erfinden, die aber alle nicht die Durchschlagskraft haben, die Führungsposition von JavaScript anzukratzen. Wenn Versuchsauswertung oder Statistikbeschreibung eine wichtige Rolle spielt, dann würde ich erst R, dann Python und nur im Notfall JavaScript wählen.

Python läuft nur da, wo Du den Leuten einen Pythoninterpreter auf den Rechner spielen darfst, JavaScript läuft in jedem Browser. Dafür ist es ein Akt, mit JavaScript eine Datei mit Daten zu öffnen, weil der Browser ja nicht einfach auf Deine Festplatte zugreifen darf. Vielleicht lernt man mit Python besseres Programmieren und wird dann ein besserer Programmierer, wenn man später auf eine andere Sprache umsteigt.

Das ist eine subjektive Auswahl von Sprachen die ich für sinnvolle Einstiegsszenarien halte. Wenn Du nochmal genauer beschreibst, was Du mit der Programmiersprache machen willst, gibt es vielleicht noch gezieltere Vorschläge.

LG,
Bernhard
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Programmiere stets so, dass die Maxime Deines Programmierstils Grundlage allgemeiner Gesetzgebung sein könnte
Athomas
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Re: Programmieren und Psychologie

Beitrag von Athomas »

Vielleicht sollte man noch erwähnen - auch um ein bisschen Reklame für R zu machen - dass es einen eigenen "CRAN Task View: Psychometric Models and Methods" gibt:

https://cran.r-project.org/web/views/Psychometrics.html
bigben
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Re: Programmieren und Psychologie

Beitrag von bigben »

Hello again!

Das ist ein wahnsinniges Plus, wenn es darum geht, in der Psychologie quantitativ-wissenschaftlich zu arbeiten. Wenn es darum geht, generell als Firmencoach etwas über Digitalisierung zu lernen, dann könnte hilfreicher sein, mit einer Mainstream-Sprache anzufangen. Was in ein paar Jahren Mainstream sein wird ist heute schwer vorhersagbar. Was heute schon auf stackoverflow diskutiert wird und in welchen Sprachen Inhalte auf github geschrieben sind, das untersucht vierteljährlich das Redmonk Prongramming Language Ranking, das man übrigens hier einsehen kann: https://redmonk.com/sogrady/2021/03/01/ ... ings-1-21/

LG,
Bernhard
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Athomas
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Re: Programmieren und Psychologie

Beitrag von Athomas »

Hmmm, ja.
Die Grafik scheint zwar mit ggplot gemacht zu sein, gefällt mir aber trotzdem nicht :( !

Einerseits habe ich mich am zartgrauen Hintergrund sattgesehen (fand ich früher ganz toll :) ), andererseits scheint sie mir ein klassischer Kandidat für ggrepel zu sein!
rotezora
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Re: Programmieren und Psychologie

Beitrag von rotezora »

Hallo Bernhard!

Herzlichen Dank für deine Hilfe. Ich bin gerade noch immer am Recherchieren, um herauszufinden wie ich mich platzieren könnte. Ich merke, dass ich noch zu wenig weiß, oder etwas übersehe, um meinen Wunsch-Platz zu spezifizieren. Mir brennt das Thema Programmieren dermaßen unter den Nägeln, ich wäre total neidisch, wenn ich als Psychologin mit einem Team von Web Developern zusammenarbeiten würde :D Also Ich möchte das auch machen, digitale Produkte und Lösungen designen zu können, technische Probleme lösen. Gleichzeitig liegen meine Stärken derzeit in der Psychologie, Kommunikation, Persönlichkeitscoaching, Team-Prozesse, Digitale Führung... also diese Seite decke ich ganz gut ab und ich bin sicher, dass es da Bedarf geben muss, eine Brücke zwischen den ‚soft Skills‘ und der technischen Seite, oder zwischen Kunden und Developern...
Morgen recherchiere ich weiter und nehme deine Punkte als Leifaden - danke nochmal!

LG
Anne
bigben
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Re: Programmieren und Psychologie

Beitrag von bigben »

Web ist doch schonmal eine Aussage. Da eignet sich Javascript für Frontend und Backend, die beiden anderen eher nur für s Backend. Die Kombination HTML, CSS und Javascript bringt wohl auch am schnellsten vorzeigbare Erfolge . Man kann sich da aber leicht schlechte Angewohnheiten fangen. Python zwingt einen vielleicht eher zu guten Programmierpraktiken(?).

LG, Bernhard
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student
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Re: Programmieren und Psychologie

Beitrag von student »

Hallo Anne,

nun haue ich auch mal etwas raus, ist aber vielleicht aber "starker Tobak"! ;)

Also, R ist das Werkzeug zur Datenanalyse, für mich ohne Zweifel. Aber wenn Du richtig, und nun kommt es mit dem "starken Tobak", ins Programmieren einsteigen möchtest, dann fang mit C++ an! Wenn Du dann irgendwann mit anderen Programmiersprachen weiter machen solltest, z. B. Python, dann wirst Du Ähnlichkeiten erkennen. Das gilt natürlich auch für R (ich denke da an <<) und das C-gelernte kannst Du bei Bedarf wiederverwenden...
Viele Grüße,
Student
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bigben
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Re: Programmieren und Psychologie

Beitrag von bigben »

Ernsthaft C++ als Einsteigersprache für Web development? Kann man natürlich machen und wenn sie das richtig kann, würde ihr das bestimmt auch den Respekt der Informatiker einbringen, mit denen sie da arbeiten will.

Nur sehr locker themenbezogenes Bild aus dem WWW für einkurzes Lächeln:
https://storage.ning.com/topology/rest/ ... 2808319787

LG,
Bernhard
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rotezora
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Re: Programmieren und Psychologie

Beitrag von rotezora »

Also sehe ich es richtig, dass ihr beide einen Vorteil darin seht mit C++ zu starten, weil es auch die Grundlage für andere Sprachen bildet, so etwas wie die ‘ancient language’, die mehr Arbeit braucht, aber auch zum Verständnis anderer Sprachen beiträgt...?
Ich frage mich da, ob zum Einen das Ziel zu hoch gesteckt ist (braucht es nicht Jahre?) und zum Anderen ob es auch umgekehrt Sinn macht: mit Python/HTML,CSS,JavaScript einsteigen und später tiefer lernen.
Da würde ich mich nochmal über Feedback sehr freuen.
Ich habe gelesen, dass man mit C++ so ziemlich alles programmieren kann - das wäre ein riesen Vorteil. Es scheint mir von dem, was ich gelesen habe, dass C++ nicht so viele Nachteile hat, sondern einfach aufwendig ist zu lernen.
An der Uni habe ich mal einen Kurs (nur 1 Woche) in C# gemacht und auch Machine Learning mit R angeschnitten für einige Wochen, vielleicht hilft mir das schon ein wenig.
LG
Anne
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