Deutsches R-Forum

Gude!

Nicht ganz das Thema, aber heute wurde die International Computer and Information Literacy Study (ICILS 2023) veröffentlicht:
https://kw.uni-paderborn.de/institut-fu ... icils-2023

Dazu was aus der 'Zeit':

"Deutsche Schulen liegen damit trotzdem noch unter dem internationalen Durchschnitt. Und die Ausstattung vor allem der benachteiligten Schüler und Schülerinnen mit Geräten ist noch ungenügend, ebenso wie der IT-Support."
Quelle: https://www.zeit.de/gesellschaft/schule ... ormationen

"ZEIT: Was können diese Schüler?
Eickelmann: Zugespitzt formuliert können sie vor allem wischen und klicken. Die Bildungsungleichheit ist hierzulande extrem – und das bei Fähigkeiten, ohne die man nicht auskommen wird, weder im Alltag noch beruflich, noch in der Gesellschaft."
Quelle: https://www.zeit.de/2024/48/icils-studi ... eickelmann

Aber demnächst ist ja Bundestagswahl, und ich bin mir sicher, die Bildung unserer Schüler wird dann Wahlkampfthema - Und nicht das Genderverbot an Schulen.

Dank&Gruß
Schubbiaschwilli

schubbiaschwilli hat geschrieben: Di Nov 12, 2024 11:53 am"ZEIT: Was können diese Schüler?
Eickelmann: Zugespitzt formuliert können sie vor allem wischen und klicken.

Zufällig habe ich mich kürzlich mit einer Lehrerin aus unserer lokalen Berufsschule unterhalten, die dort junge Menschen in Therapieberufen ausbildet, die demnächst akademisiert werden sollen. Sie hatte auch die Erwartungshaltung, dass die heute 19 Jährigen von Kindheit auf in einem digitalisierten Umfeld aufgewachsen sind und also Grundfertigkeiten wie das Schreiben von Emails mitbringen müssten. Pustekuchen. Erzählt hat sie mir das, nachdem Sie einen Schüler Schritt für Schritt da durch geführt hatte, einschließlich beispielsweise der schwierigen Frage, wie man auf einer Tastatur Großbuchstaben und sogar einen Klammeraffen "@" tippt.

Ich weiß natürlich nicht, ob er es auf einem Handy geschafft hätte, aber wahrscheinlich hat er einfach noch nie im Leben eine Email geschrieben. Ob man dafür jetzt die Schulen und die Bildungspolitik verantwortlich machen muss, weiß ich nicht. Mein Kind hat beim Übergang zum Gymnasium eine Dienstemailadresse bekommen, einen Moodle-Zugang auf dem allabendlich der Vertretungsplan für den nächsten Tag eingesehen werden muss und auf dem Teile der Hausaufgaben organisiert werden. Vorträge werden mit PowerPoint gehalten. Mein Sohn in der 6. Klasse hat jetzt die Wahl, ob er für den Englischunterreicht einen Vortrag vorbereitet oder eine Podcast-Folge. Es gibt also durchaus jetzt schon Schulen und Lehrer, die sich Mühe geben.

Und dann war da noch die Mutter, die im Klassenchat kinderpornografisches Material gefunden hat und das dann voller Entrüstung in die Elterngruppe gepostet hat -- nur um sich damit neben des Besitzes auch noch der Verbreitung kinderpornografischen Materials schuldig zu machen. Woher ich das weiß? Von der Juristin, die von unserem Gymnasium dafür bezahlt wurde, für Eltern und Kinder eine Einführung in Fallstricke des Internets zu geben. Wie gesagt, es gibt durchaus Schulen, die das Thema ernster nehmen als die Eltern. Meine Tochter hat dann im Verlauf auch strafrechtlich relevantes Material (nicht jedes Hakenkreuz beim Minderjährigen ist eine politische Aussage aber das hätte man auch der Polizei zeigen können) in der Schulgruppe gefunden und sehr gut reagiert. Zeitausendvierundzwanzig muss man sich um digital-soziale Dinge kümmern, wenn man Schulkinder hat. Auch wenn unsere Eltern damals dazu noch nichts zu sagen hatten.

Viele Grüße,
Bernhard

Bin ich heute drüber gestolpert:

Seit Einführung von ChatGPT:
Anfragen auf Stackoverflow weiter rückläufig

Hier der Link dazu:
https://www.golem.de/news/seit-einfuehr ... urce=email